Grundlage
Rouen ist ebenfalls dabei. Er lebt seit gut zweieinhalb Jahren in Deutschland, zuvor war er mit seiner Familie aus Albanien geflüchtet. Inzwischen hat er sich gut in der Schule und in das Leben in einem neuen Land integriert und spricht fast fließend Deutsch. Er erzählt, dass sie zunänchst einmal den Stromkasten gereinigt und mit einer Grundierung gestrichen haben, damit die Farben über einen möglichst langen Zeitraum gut haften.
Arbeit
Bereits seit 2002 leitet die Lehrerin Karin Uhlenbrock die Schülerfirma „creatively“ an der Oberschule Bad Bodenteich. Hier sollen die Jugendlichen ganz praktisch den Einstieg in den Beruf kennenlernen. „Unsere Schüler müssen sich bereits in der achten Klasse für die Teilnahme an einer Schülerfirma mittels eines Bewerbungsschreibens und eines Vorstellungsgesprächs bewerben. Zur Wahl stehen meine Kreativwerkstatt sowie die Bereiche Garten- und Landschaftsbau, Metall, Holz und Hauswirtschaft. Waren sie erfolgreich mit ihrer Bewerbung, erhalten sie einen Vertrag und müssen sich auch an Absprachen und Zeiten während des Projektes halten, ansonsten droht eine Abmahnung, ganz so wie im richtigen Arbeitsleben. Im ersten Halbjahr der zehnten Klasse übernehmen sie dann Verantwortung für die folgenden Schüler, indem sie diese anleiten“, berichtet die ambitionierte Pädagogin.
Struktur
Die meisten Patienten in der Seepark Klinik leiden an einer Essstörung, neben dem akutpsychosomatischen Bereich gibt es dort auch eine Reha-Einrichtung. So kann es schon einmal vorkommen, dass Patienten rund sechs Monate die Klinik besuchen. Lena erzählt, dass sie einen sehr strukturierten Tagesablauf haben, der aber auch Angebote wie kreatives Gestalten, Tanz, Musik oder Reiten vorsieht. Das Malen und Zeichen im öffentlichen Raum, so wie bei diesem Projekt, sei eher selten, deshalb sei es eine sehr positive Ergänzung zum Klinikalltag.
Erfahrung
Auch ihre Mitbewohnerinnen Louisa und Sophie zeichnen gerne, ein Mural-Art-Objekt haben sie bisher aber noch nicht gestaltet, deshalb ist es für sie und die meisten anderen eine völlig neue Erfahrung. „Hier in der Natur am Seepark ist es voll schön, man kann so richtig abschalten und es ist eine coole Abwechslung zum Klinikalltag“, erzählt Sophie. Louisa kommt aus der Großstadt, sie sagt, dass sie die Ruhe in der Natur genießt, aber sich auch wieder auf Zuhause und das quirlige Leben in der Stadt freut.
Integration
Berührungsängste gab es zwischen den Jugendlichen nicht, sie hätten sich alle gleich gut verstanden und jeder fühlt sich beim Projekt integriert, findet Niklas von der Oberschule Bad Bodenteich. Annalena und Lena sind bereits zum zweiten Mal zu einer mehrmonatigen Therapie in die Seepark Klinik gekommen, doch dieser Aufenthalt soll dann auch für immer der letzte sein, da sind sich die beiden einig – auch, wenn ein solches Projekt richtig Spaß macht.